Höveler
Getreidefreie Fütterung! Aber warum?

Getreidefreie Fütterung! Aber warum?

Genau wie wir Menschen leiden auch immer mehr Pferde unter den so genannten Wohlstandserkrankungen. Aber auch Allergien und Unverträglichkeiten nehmen immer mehr zu. Aus dieser Entwicklung heraus ist die melasse- und getreidefreie Fütterung entstanden.

Selbstverständlich ist eine Versorgung mit Getreide neben einer ausreichenden Menge an Raufutter eine meist gesunde Ration für ein Pferd. Dennoch führen die heutigen Haltungsbedingungen nicht selten zu Übergewicht und einer Unterversorgung mit strukturfähigem Raufutter. Pferde werden überwiegend in Boxen gehalten. Stehen dort meist alleine und bekommen ca. 3 x täglich eine größere Menge an Kraftfutter. Heu wird dabei gerne reduziert, da es einen „dicken“ Bauch macht. Die tägliche Bewegung beschränkt sich auf ein bis zwei Stunden in der Halle, auf dem Platz, in der Führmaschine oder im Gelände. Leider lässt sich dies in der Praxis oft nicht anders handhaben. Dennoch sollten wir uns immer wieder vor Augen führen, woher das Pferd eigentlich kommt, und versuchen, die Lebensbedingungen dem so gut wie möglich anzupassen. Der Verdauungstrakt der Pferde lässt darauf schließen, wie ein Pferd eigentlich ernährt werden sollte. Da gibt es zum einen den sehr kleinen Magen, der nur geringe Mengen Futter aufnehmen kann und zum anderen den umfangreichen Dickdarmabschnitt, der auf die Umsetzung von Rohfasern ausgerichtet ist. In der Natur frisst das Pferd viele Stunden und nimmt dabei immer nur geringe Futtermengen auf. Nur so können die Verdauungsvorgänge optimal ablaufen. Es ist daher sehr wichtig, dem Pferd so viele kleine Mahlzeiten wie möglich zur Verfügung zu stellen. Weiterhin ist das Hauptnahrungsmittel eigentlich Gras. Der gesamte Verdauungstrakt ist auf die Verwertung dieser rohfaserreichen Kost ausgerichtet. Die sehr stärkehaltigen Getreidekörner eignen sich weniger gut, da ein Pferd nur relativ wenige stärkespaltende Enzyme hat und diese somit nur in geringen Mengen umsetzen kann. Der Grundgedanke sollte also heißen: Nur so viel Stärke wie nötig und so viel Raufutter wie möglich!

Eine Möglichkeit, um Pferde gesund und ausgeglichen zu ernähren, bieten da stärke- und zuckerreduzierte Futtermittel. Diese entlasten den Magen-Darm-Trakt und reduzieren so auch das Risiko für fütterungsbedingte Hufrehe. Weiterhin sind diese Produkte energieärmer als stärkehaltige also getreidehaltige Futter. Somit eignen sie sich auch zur gezielten Gewichtsreduzierung von übergewichtigen Pferden. Durch die Reduzierung des Körpergewichts können dann auch die Stoffwechselerkrankungen vermindert werden. Bei Pferden, die viel Energie benötigen und trotzdem ohne Melasse und Getreide versorgt werden sollen, kann die Energielücke durch Pflanzenöle geschlossen werden.

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