PFERDEFÜTTERUNG
LUZERNE - KÖNIGIN DER FUTTERPFLANZEN
Autor: Anna Röwekamp, Lesezeit: 2 Min.
ALS „KÖNIGIN DER FUTTERPFLANZEN“ WIRD SIE HÄUFIG BEZEICHNET – DIE LUZERNE.
Sie ist in den unterschiedlichsten Formen in der Pferdefütterung verbreitet. Als Luzerneheu, Luzernehäcksel, Luzernecobs oder Grünmehl ist sie am häufigsten zu finden.
Sie zeichnet sich insbesondere durch einen hohen Protein- und Calciumgehalt aus.
Das Protein, als Hauptbestandteil der Muskeln, ist essentiell für die tägliche Versorgung unserer Pferde.
Das Calcium ist unentbehrlich für die Stabilität und Funktion der Knochen. Außerdem spielt es eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung, der Reizübertragung und dem Energiestoffwechsel in der Muskulatur.
Für den Knochenstoffwechsel ist dabei nicht nur der reine Calciumgehalt, sondern das Calcium- Phosphor Verhältnis der Ration entscheidend. Dieses sollte grob zwischen 1:1 und 3:1 liegen. Der Bedarf an Phosphor ist in der Regel ausreichend gedeckt, sodass calciumreiche Futtermittel wie Luzerne eine optimale Ergänzung darstellen.
WEITERE EIGENSCHAFTEN DER LUZERNE
Doch der hohe Eiweiß- und Calciumgehalt sind nur zwei der vielen Eigenschaften, die der Luzerne das hohe Ansehen in der Fütterung eingebracht haben.BEDEUTUNG VON MAGNESIUM
Das enthaltene Magnesium ist wichtig für das Nerven- und Muskelgewebe, da es die Funktion vieler Enzyme unterstützt.ROHFASERGEHALT UND KAUAKTIVITÄT
Der hohe Rohfasergehalt führt dazu, dass das Pferd die Luzerne gründlich kauen muss. Die so verlängerte Kau- und Fresszeit bewirkt die verbesserte Einspeichelung des Futters. Der Speichel macht das Futter dabei gleitfähig, sodass Schlundverstopfungen entgegengewirkt werden kann und puffert außerdem die Magensäure.GERINGER STÄRKE- UND ENERGIEGEHALT
Gleichzeitig ist der Gehalt an Stärke und umsetzbarer Energie im Luzerneheu wesentlich geringer als im Wiesenheu, sodass es auch bei Pferden mit geringem Energiebedarf eingesetzt werden kann.Quellen:
H. Meyer/ M. Coenen: Pferdefütterung, Enke Verlag, 2014
Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. – Bereich Sport, Abteilung Ausbildung (Hrsg.): Richtlinien für Reiten und Fahren Band 4, Grundwissen zur Haltung, Fütterung, Gesundheit und Zucht, FN Verlag, 2017
N. A. S. Brüssow: Effekte verschiedener Futtermittel und -bearbeitungsformen auf die Futteraufnahmedauer, die Kaufrequenz und die Kauintensität beim Pferd, Hannover, 2006