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Höveler
Kurz vor der Geburt!

Kurz vor der Geburt!

In vielen Ställen steht jetzt die Geburt der Fohlen an. Doch was ist zu tun, so kurz vor der Geburt und unmittelbar danach? Welche besonderen Bedürfnisse an die Haltung und Fütterung haben Stute und Fohlen?

Ungefähr sechs Wochen vor dem Abfohlen sollte die Stute in eine große Abfohlbox umgestallt werden. Diese muss geräumig genug sein, um eine sichere Geburt zu ermöglichen. Das frühzeitige Umstallen der Stute hat eine Anpassung der Antikörper zur Folge. Das Muttertier gewöhnt sich an die neue Umgebung und kann sein Immunsystem an diese adaptieren. Diese Anpassung ist besonders wichtig, da die so entstehenden Antikörper später auch in der Stutenmilch zu finden sind. Bei der Aufnahme des sogenannten Kolostrums wird das Fohlen dann automatisch „gestärkt“.

Weiterhin empfiehlt es sich, rechtzeitig eine Kamera zu installieren oder ein anderes Geburtsüberwachungssystem (z. B. Birth-Alarm) einzusetzen, um die spätere Geburt im besten Fall aus der Entfernung beobachten zu können. Ein Eingriff in den Geburtsprozess sollte nur vorgenommen werden, wenn dies nicht zu vermeiden ist. Innerhalb der ersten zwei Stunden nach der Geburt ist unbedingt darauf zu achten, dass das Fohlen mit der lebensnotwendigen Kolostrumaufnahme beginnt. Diese ist nicht nur notwendig zur Stärkung des Immunsystems sondern fördert auch den Abgang des Darmpechs.

Hier findet ihr noch weitere Tipps und eine Checkliste zur Fohlengeburt. 


Die Versorgung der Stute mit ausreichend Energie, Eiweiß, Mineralien und Vitaminen spielt für die Entwicklung des Fohlens und auch für die Milchproduktion eine entscheidende Rolle, denn die bedarfsgerechte Fütterung des Fohlens beginnt mit der ersten Kolostrumaufnahme. Wird die Stute nicht ausreichend versorgt, greift diese auf die eigenen Reserven zurück. Eine anschließend erfolgreiche Neubesamung kann dann gefährdet sein. Trotzdem darf bei dem Fohlen auch keine Überfütterung stattfinden, da sonst ein zu schnelles Wachstum die Folge wäre. Eine Überfütterung beeinflusst zwar die Wachstumsrate aber keinesfalls die endgültige Größe des Nachwuchses. Bei der Geburt hat das Fohlen schon 8-10 % des späteren Gewichtes erreicht. Mit einem Jahr liegt die Körpermasse bei rund 60 %. Anders ist dies beim Wachstum. Ein gesundes Fohlen hat mit einem Jahr rund 90 % der späteren Größe erreicht. Hier ist man schnell geneigt auch das Gewicht anzupassen. Doch bei einer zu schnellen Massenzunahme kann das Knochenwachstum nicht mithalten und die Gefahr von orthopädischen Folgen steigt. Daher sollte ein junges Pferd nicht ad libidum gefüttert werden, d. h. Fohlen dürfen immer nur genau begrenzte Rationen vorgelegt bekommen. Diese sollten an den jeweiligen Entwicklungsstand des Jungtieres angepasst sein. Dennoch sollte die Energieversorgung ausreichend hoch sein, da nur ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Energie und Protein ein optimales Wachstum fördern kann. Den höheren Energiebedarf sollte man nach Prof. Zeyner jedoch vermehrt über Fett kompensieren, da ein zu hoher Stärkegehalt in der Ration eine erhöhte Insulinausschüttung bedingt und dadurch Wachstumsfaktoren (IGF 1, IGF 2) aktiviert. Dies könnte ein Grund für die Entstehung von Wachstumsstörungen bei Fohlen sein. Eine ausgeglichene Ration für ein Fohlen sollte daher viel Struktur, vermehrt Fett und ein ausgewogenes Energie-/ Proteinverhältnis mit einem reduzierten Stärkeanteil haben. Die Zufütterung des Fohlens neben der Stutenmilch beginnt i. d. R. rund 2 Wochen nach der Geburt indem das Jungtier beginnt an Heu und Stroh zu knabbern. Ein besonders wichtiger Faktor zur Vorbeugung von Wachstumsstörungen ist ausreichende Bewegung. Hierauf sollte auch in den Wintermonaten geachtet werden, wenn Stute und Fohlen noch nicht auf die Weide können.
 

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