Wenn die Trächtigkeit in den Endspurt geht und die Geburt des Fohlens ansteht, gibt es einiges zu beachten. Mithilfe unserer Checkliste geben wir die wichtigsten Punkte - auch zum Download – mit an die Hand.
Die Checkliste zur Fohlengeburt:
Um Verletzungsrisiken für Stute und Fohlen zu mindern, sollten, falls möglich, bei der Stute die Eisen vor der Geburt abgenommen werden. Um der Stute genügend Eingewöhnungszeit zu geben, empfiehlt es sich außerdem die Stute spätestens 8 Wochen vor dem Geburtstermin in den Stall der Geburt umzustallen.
Steht die Geburt des Fohlens kurz bevor, ist es sinnvoll den Tierarzt bzw. die Klinik noch einmal zu informieren und die Notrufnummer griffbereit zu haben.
Es gibt zusätzlich ein paar Dinge, die für den Zeitpunkt der Geburt bereit liegen sollten. So empfiehlt es sich beispielsweise eine Uhr, einen Stift sowie Papier bereit zu legen, um die wichtigsten Daten der Geburt bzw. Auffälligkeiten notieren zu können. Auch sollte ein Eimer mit sauberem und warmem Wasser bereitstehen. Außerdem sollte man eine Jodtinktur, eine Bandage für den Schweif, Einmalhandschuhe, Handtücher, ein Klistier, eine Notpackung Fohlenmilch, eine Nabelklemme, eine Fohlendecke sowie einen Strick (zur evtl. Geburtshilfe) bereit halten.
Die Checkliste zur Übersicht und Abhaken steht hier zum Download bereit.
Der Verlauf der Fohlengeburt:
Optimalerweise ist die Checkliste vollständig abgehakt, bevor das Fohlen geboren wird. Die Fohlengeburt lässt sich dabei in 4 Phasen einteilen:
Die 1. Phase: Das Vorbereitungsstadium dauert meist etwa 1-4 Stunden. Dabei treten kolikartige Vorwehen auf, die sich oftmals durch verschiedene Symptome zeigen. Typische Anzeichen sind z. B. das Schweif heben, ein vermehrter Blick zum Bauch, ein häufiger Kotabsatz sowie ein mehrfaches Hinlegen, Aufstehen und Flehmen. Hier gilt es die Stute zu beobachten – sollte es sich tatsächlich um eine Kolik handeln oder dauert das Vorbereitungsstadium länger als 4 Stunden sollte unbedingt ein Tierarzt hinzu gezogen werden.
Die 2. Phase: Die Austreibungsphase dauert etwa 10-30 Minuten. In dieser Phase öffnet sich der Muttermund und das Fruchtwasser geht ab. Außerdem zeigt sich die weiße Eihaut und die Presswehen beginnen. Nach und nach sollten dann die Hufe mit der Hufsohle nach unten erscheinen, gefolgt vom Vorderfußwurzelgelenk und den Nüstern. Sobald Kopf und Schultern durch sind, sollte die Geburt schnell voranschreiten. Doch auch hier gilt wieder besondere Vorsicht: Erscheinen beispielsweise die Hufe nicht oder dauert die Phase länger als etwa 30 min an, sollte schnellstmöglich der Tierarzt unterstützen.
Wenn bis hierhin aber hoffentlich alles gut verläuft, sollte die Nabelschnur reißen, sobald die Stute oder das Fohlen versuchen aufzustehen. Jetzt kann man die Box in Ruhe betreten und sollte kontrollieren ob die Nüstern des Fohlens von der Eihülle befreit sind, um ein Ersticken des Fohlens in der Eihülle zu vermeiden. Das Maul sollte ebenfalls von Schleim befreit und der Nabel desinfiziert werden. Dabei ist wichtig, dass man die Nabelschnur nicht zerreißt!
Die 3. Phase: Die Nachgeburt. Diese Phase dauert in der Regel ebenfalls 10-30 min. Die Nachgeburt sollte dann - beispielsweise mit einem Strohband - hochgebunden werden. Hat sich die Nachgeburt gelöst, kann sie gerne in einem Eimer zur Nachkontrolle durch den Tierarzt aufbewahrt werden. Ist die Nachgeburt vollständig abgegangen, müssen Box und Stute gereinigt werden. Die Stute, vor allem ihre Hinterbeine, können mit Wasser und Lappen gesäubert werden. Verunreinigte Einstreu sollte nach Möglichkeit entfernt und durch frische ersetzt werden.
Vorsicht: Sollte die Nachgeburt nicht innerhalb von etwa 2 Stunden abgehen, muss der Tierarzt kontaktiert werden.
Die 4. Phase: Die letzte Phase ist die Fohlenkontrolle, bei der es ein paar Zeitfenster gibt, die zu beachten sind. Bei der Kontrolle ist es wichtig, die regelmäßige Atmung zu kontrollieren. Nach maximal 20 Minuten sollte beim Fohlen dann schon der Saugreflex einsetzen. Nach 30 Minuten sollten die ersten Aufstehversuche folgen und nach einer bis maximal anderthalb Stunden sollte das Fohlen stehen und das Euter suchen. Wenn das Fohlen nicht innerhalb der ersten zwei Stunden trinkt, sollte der Tierarzt kontaktiert werden, denn die Aufnahme der Biestmilch in den ersten Lebensstunden spielt eine besonders wichtige Rolle. Nach spätestens 12 Stunden sollte das Darmpech des Fohlens abgegangen sein und nach 6-10 Stunden auch Harn abgesetzt werden. Die Temperatur des Fohlens sollte zwischen 37,2-38,9 Grad Celsius liegen und es empfiehlt sich in den ersten drei Tagen regelmäßig den Nabel zu desinfizieren.
Der Verlauf der Geburt steht hier zum Download bereit.
Wenn das Fohlen mit Biestmilch versorgt ist, aber danach nicht genug Milch verfügbar ist, kann die Original Höveler Fohlenmilch zur Unterstützung eingesetzt werden. So kann ein Mangel an Milch in den ersten Monaten ausgeglichen werden. Die Zufütterung des Fohlens neben der Stutenmilch beginnt in der Regel rund 2 bis 4 Wochen nach der Geburt. Ergänzend zur Stutenmilch empfehlen wir unser Original Höveler Fohlenmüsli oder Original Höveler Terabb-FS 16.
Auch die optimale Rationsgestaltung der Stute vor und nach der Geburt ist von besonderer Bedeutung für das optimale Wachstum und die Milchbildung. Deshalb sollte die Fütterung der Stute auch bereits vor der Geburt angepasst werden, um Stute und Fohlen mit ausreichend Energie, Eiweiß, Mineralien und Vitaminen zu versorgen. Das Original Höveler ZF Plus oder Original Höveler Terabb ZF eignen sich, um die bedarfsgerechte Versorgung zu gewährleisten. Bei geringerer Fütterungsmenge kann zur gezielten Ergänzung mit dem für die Fruchtbarkeit wichtigen ß-Carotin sowie mit essentiellen Aminosäuren das Aminosäuren- und Nährstoffpräparat Original Höveler Reformat ergänzt werden. Je nach Rationsgestaltung und Einsatzmenge empfiehlt sich eine Nährstoffergänzung mit dem bewährten Original Höveler Reformin Plus.
Bei Fragen zur Rationsgestaltung helfen wir gerne weiter (info@hoeveler.com).
