Equines Asthma:
Anders als der „klassische“ Husten ist die „Chronisch obstruktive Bronchitis“ oder „Equines Asthma“, wie es heute häufig genannt wird, eine bleibende Erkrankung der tiefen Atemwege. Hierbei kommt es zu einer gesteigerten Reaktionsbereitschaft der Bronchien gegenüber potentiell bronchokonstriktorisch (also bronchienverengend) wirkenden Reizen. Solche Reize können Schimmelpilzsporen, Endotoxine (Bakterienwandbestandteile), andere Noxen oder auch unspezifische Staubbestandteile sein, wie sie leider in Heu und Stroh in unterschiedlichen Mengen vorkommen können. Der Begriff „Chronisch obstruktive Bronchitis“ wurde verwendet, da die Wand der Bronchien und tieferen Atemwege eine Verdickung aufweisen, welche zu dauerhafter Atemnot mit Nüsternblähen, Bauchpresse und Dampfrinne führt. Aus diesem Grunde wurde die COB auch häufig als „Dämpfigkeit“ bezeichnet, welche bis 2002 sogar zu den Gewährsmängeln bei einem Pferdekauf zählte. Weitere häufig wahrgenommene Symptome sind Leistungsinsuffizienz, Husten, erhöhte Atemfrequenz, verzögerte Beruhigungswerte und im Endstadium hochgradige Dyspnoe (Atemnot) auch in Ruhe. Da die COB durch einen Infektionserreger (z.B. Schimmelpilze im Heu) oder generalisierte Bronchitis ausgelöst wird und dann im weiteren Verlauf Merkmale einer Autoimmunerkrankung (Allergie) hat, spricht man mittlerweile von „Equinem Asthma“.
Quelle: TRAUB 2005, KLIER 2011
Was kann ich also tun, um eine Erkrankung an „Equinem Asthma“ zu vermeiden?
Das A und O ist, wie bei vielen in der Haltung von Pferden, ein Angebot an viel frischer Luft und qualitativ hochwertigem, staubfreien Heu sowie einwandfreiem Kraftfutter. Durch die Vermeidung von Schimmelpilzsporen kann das Risiko an „Equinem Asthma“ zu erkranken, signifikant gesenkt werden (Vetline Journal Club 2011 „Chronische Atemwegserkrankungen beim Pferd“).
Aber was kann ich machen, wenn mein Pferd bereits erkrankt ist?
Natürlich muss als erstes der Rat eines Tierarztes eingeholt werden. In Absprache mit diesem können gewisse Medikamente oder Inhalationen in akuten Phasen notwendig sein und sollten gewissenhaft durchgeführt werden. Da „Equines Asthma“ jedoch eine chronische Erkrankung ist, kommt der Haltungs- und Fütterungsoptimierung eine hohe Bedeutung zu. Die Ziele liegen dabei in der Reduktion der mechanischen Belastung der Lunge durch Feinstaub, die Vermeidung des Allergenkontaktes (v.a. Schimmelpilzsporen) und die langfristige Remission bzw. Reduktion der Häufigkeit/des Schweregrades der Erkrankungsschübe.
Zum einen sollte nasses oder bedampftes Heu - in manchen Fällen eignet sich auch Heulage - gefüttert werden. Auch das Einstreu sollte möglichst staubfrei gestaltet werden. Hierfür eigenen sich Späneeinstreu für Pferde oder Leinstroh. Auch angepasste Bewegung ist essentiell, damit die Lungenflügel gleichmäßig und ausreichend belüftet werden können.
Quelle: MÜLLER „Die Lunge ist verstopft – die chronisch obstruktive Bronchitis des Pferdes (COB)“
Eine weitere Möglichkeit zur Unterstützung der Atemwege ist die Fütterung eines Kräutermüslis. Unser Original Höveler KräuterMüsli enthält eine feinabgestimmte Kräutermischung aus 16 Kräutern, welche gereizte Atemwege gezielt beruhigen. Es ist besonders schmackhaft und hochwertige Pflanzenöle und eine ausgesuchte Menge an Melasse machen das KräuterMüsli absolut staubfrei. Die Versorgung der Tiere mit B-Vitaminen wird über den Zusatz von Bierhefe positiv unterstützt. Moderate Gehalte an verdaulichem Rohprotein und verdaulicher Energie sowie deren enges Verhältnis zueinander machen das Müsli zu einer universellen Beilage zu den unterschiedlichsten Rationen.
Als Kur zur Unterstützung der Atemwege in Akutsituationen eignen sich außerdem unsere Höveler Herbs Broncho-Fit. Eibischkraut, Süßholzwurzel, Thymiankraut, Fenchelfrüchte, Anisfrüchte, Spitzwegerichblätter, Birkenblätter, Eibischblätter, Schlüsselblumenblüten, Malvenblüten und Königskerzenblüten unterstützen die gereizten Atemwege optimal und lindern den Hustenreiz. Zu beachten ist eine Karenzzeit nach ADMR von 7 Tagen.
Auch das equinova® Broncosecrin eignet sich hervorragend zur Unterstützung der Atemwege durch den Einsatz bewährter Kräuterpflanzen. Vitamine stabilisieren das Immunsystem und fungieren als Radikalfänger. Den hochwertigen sekundären Pflanzeninhaltsstoffen werden verschiedene funktionelle Wirkungen zugeschrieben und können mit ihren positiven Eigenschaften dazu beitragen, dass festsitzender Schleim besser gelöst werden kann und ein freies Durchatmen gefördert wird. Zu beachten ist eine ADMR Karenzzeit von 48 Stunden.
Quellen:
- TRAUB 2005 Inaugural-Dissertation „Klinische und immunologische Untersuchungen zur Ausprägung der Chronisch Obstruktiven Bronchitis des Pferdes: Gibt es Hinweise auf eine hyperreagible und ein dyskrinische Form?“
- KLIER 2011 Inaugural-Dissertation „Neuer Therapieansatz zur Behandlung der COB des Pferdes durch Immunstimulation von BAL-Zellen mit verschiedenen CpG-Klassen“
- VETLINE Journal Club 2011 – Artikel „Chronische Atemwegserkrankungen beim Pferd“
- MÜLLER „Die Lunge ist verstopft – die chronisch obstruktive Bronchitis des Pferdes (COB)“