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Höveler
Müsli ist nicht gleich Müsli

Müsli ist nicht gleich Müsli

Müslifuttermittel bestehen in der Regel aus verschiedenen Getreidesorten. Jedoch geht der Trend immer mehr in die Richtung, dass Müslisorten z. B. mit Strukturfuttermitteln wie Luzerne oder Eiweißträger wie Soja ergänzt werden. Weiterhin werden die Getreidekörner mit unterschiedlichen Aufschlussgraden angeboten. Doch was steckt eigentlich hinter den Begriffen „hydrothermisch aufgeschlossen“ und warum ist eine Weiterverarbeitung von manchen Getreidesorten so wichtig?


Unter Getreide versteht man die zur Körnernutzung angebauten Gramineen (Weizen, Gerste, Mais, Roggen, Triticale und Hafer). Für Pferdefutter werden in erster Linie Hafer, Gerste und Mais verwendet. Diese drei Getreidesorten zeichnen sich durch einen hohen Stärkegehalt, mittleren Eiweißgehalt und geringen Fettgehalt aus. Weizen sollte nur in begrenzten Mengen im Pferdefutter zu finden sein.

Um ein besseres Verständnis für die Inhaltsstoffe und den Futterwert von Getreide zu erlangen, erscheint es sinnvoll, vorab den groben Aufbau eines Korns zu erläutern:
Das Getreidekorn ist eine Schließfrucht und besteht aus Schale, Mehlkörper und Keimling. Dabei gehören die Spelzen nicht zum eigentlichen Korn. Die Schale beinhaltet überwiegend Zellwandkohlenhydrate und Lignin und hat daher nur einen sehr geringen Energiegehalt. Ein Pferd, welches durch Hafer nervös wird, allerdings Mash bekommt, das Haferkleie enthält, wird darauf nicht mehr oder weniger nervös reagieren, da die eigentliche Energie, also der Stärkeanteil des Getreides, im Inneren des Korns, im Mehlkörper liegt. Kleie ist eine Mischung aus Schale und Keimling und enthält daher kaum leicht verdauliche Energie.
Die Stärke im Mehlkörper unterscheidet sich jedoch zwischen den verschiedenen Getreidearten, somit ist Stärke nicht gleich Stärke. Das Pferd, welches von seinem Ursprung aus nicht auf die Verdauung von Stärke ausgerichtet ist, kann nicht alle Getreidesorten gleich gut umsetzen. Normalerweise ist der Verdauungstrakt des Pferdes auf die Umsetzung von rohfaserreichen Substanzen ausgelegt. Durch die heutigen Haltungsformen haben wir allerdings das Pferd von energie- und stärkearmen Futtermitteln zu energie- und stärkereichen Futtermitteln umgestellt. Das eigentlich so wichtige und gesunde Heu wird dabei in der Fütterung von vielen vernachlässigt. Um dem Pferd aber dennoch die Verdauung zu erleichtern ist es wichtig, ein Basiswissen über die Fütterung von verschiedenen Getreidesorten zu haben.


Wenn man von einem komplett unbehandelten Korn ausgeht, kann ein Pferd den Hafer am schnellsten und effektivsten umsetzen. Dann kommt lange nichts und erst weit dahinter folgen Mais und Gerste (vgl. Abb.). Werden Mais und Gerste jedoch aufgeschlossen, können diese ähnlich gut wie der Hafer verstoffwechselt werden. Dieser Unterschied beruht auf dem Aufbau der Stärkekörner. Die in Hafer enthaltene Struktur ist eher von großen, groben Granulaten geprägt, die schnell zerfallen und dadurch leicht durch die körpereigenen Enzyme umgesetzt werden können.
Dagegen sind die Stärkekörner in Mais und Gerste fest miteinander verkittet und können daher nicht so leicht verdaut werden. Wenn Mais oder Gerste technisch behandelt werden, z. B. gewalzt sind, verbessert dies die Umsetzbarkeit nur gering. Es kann erst von einer deutlichen Verbesserung gesprochen werden, wenn die Getreidekörner wärmebehandelt sind. In diesem Fall bezeichnet man das Futter als hydrothermisch aufgeschlossen. Hydrothermisch aufgeschlossenes Futter sind z. B. Getreide-Flocken oder Getreide-Pops. Nicht oder nur mechanisch behandelte Mais- oder Gerstenanteile im Futter können den Verdauungstrakt negativ beeinflussen. Die körpereigenen Enzyme im Dünndarm können dann die Stärke nur unzureichend aufschließen und somit gelangen größere Mengen in den Dickdarm. Im Dickdarm befinden sich Bakterienkulturen, die die Stärke umsetzen. Allerdings entstehen dabei Stoffwechselprodukte, die den Darm übersäuern können. Ist der Dickdarm übersäuert, kann dies neben Schädigungen der Darmwand auch zu einem Absterben der Bakterienkulturen kommen und in deren Folge zu Hufrehe.


Daher ist es sehr wichtig, darauf zu achten, dass Gerste und Mais nur in geringen Mengen unbehandelt gefüttert werden und man auf die richtigen Futtermittel mit hohem Aufschlussgrad zurückgreift. 

Bei Fragen zur individuellen Fütterung schreiben Sie uns gerne über info@hoeveler.com .
 

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